Wenn das Sommerloch zu groß wird…

11902373_948113105232144_1087509521775927476_nDie Tage ziehen ins Land. Die Rekorde der Hitzewelle überschlagen sich und das Ende meines Jobs, den ich eh nicht will ist in greifbare Nähe gerückt. Während die Einen Abkühlung in den Städtischen Bädern suchten um einem Hitzekoller zu entgehen, stieg Anderen wiederrum die Hitze förmlich zu Kopf. Ich habe mir wären dessen am Herd bei angenehmen 38° Außentemperatur, einen Wolf geschwitzt und habe mit erstaunen festgestellt wie viel ein Mensch so an einem Tag trinken kann. Ich kann nun voller Stolz verkünden; 5 Liter auf 40 km.

Nun, wir haben noch einige Tage übrig, dann ist das Experiment “Küche” wieder erledigt. Wie schon in meinem vorhergehenden Artikel erwähnt war das Alles andere als lustig. Dabei suchen doch unsere Gastronomen und Hoteliers Händeringend nach Fachkräften. Mich haben Sie eindeutig für immer verloren, da kann der Herr Leitl unser WKO Präsident machen was er will. Er würde ja auch jeden Job annehmen bevor er Arbeitslos ist. Na dann Herr Leitl, auf geht’s zum fröhlichen Schwitzen in die Küche! Aufguss inklusive und natürlich den Launen der Chefität ebenfalls fein ausgesetzt. Dazu erhalten Sie noch einen Lohn um Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Nein, Herr Leitl, kein WKO Präsidenten Gehalt, Sie werden ebenfalls zum Mindestkollektiv angemeldet. Sollte Ihnen dies entgangen sein; €1500,- Brutto wären das. Trinkgeld? Was in der Küche? Träumen Sie?. Überstunden werden ausbezahlt? Nein, Herr Leitl, schön brav bei der Realität bleiben. Ich verspreche Ihnen die machen sie gratis Zwinkerndes Smiley. Wie Sie wollen nicht? Na dann könnens ja gehen. Der nächste klopft schon an die Tür und macht das Ganze noch billiger. Aber ja, sie nehmen jeden Job an! Schau mal mal wie lange sie diesen Job sich antun.

Aber auch unser Herr Finanzminister ist so ein schlaues Kerlchen. Ja, mit vollen Hosen ist gut stinken Herr Schelling! Aber schauen wir uns doch mal Ihren Werdegang aus Heutiger Sicht an. Da waren Sie beim XXXLutz. Geschäftsführer und im Aufsichtsrat. Bis heute wollen Sie uns nicht erklären wie es denn zu dem sonderbaren Steuermodell in Malta kam. Sie wissen schon, dass sie nun Finanzminister sind. Also Wasser predigen und Wein trinken, ist keine gute Sache. Na gut wir wollen ja nicht so sein. Paar Millionen durch eine Firmenverflechtung an uns Bürger vorbei zu schleusen ist halt doch eine feine Sache. Dafür wollen Sie das Arbeitslosengeld kürzen! Ja, das kann was. Herr Schelling, ich möchte Ihnen sagen das wir aufgrund der hohen Abgaben genügend in den verdammten Sozialtopf einbezahlen. Wenn Ihr Ministerium so ein Saustall ist, wo keiner weiß wohin die von uns hart verdiente Kohle hingeht, dann wundert es mich nicht das man nun auch noch bei denen Kürzungen anstrebt, die eh schon den Kopf voller Sorgen haben.

Da Sie zu Ihrem Glück anscheinend noch nie Arbeitslos waren (Sie würden ja auch jeden Job wie der Herr Leitl annehmen) werde ich Ihnen viell. einen Alltag eines Arbeitslosen erklären.
Nachdem Sie den Schock überwunden, dass Sie ihre Arbeit verloren haben, müssen Sie schauen dass sie so schnell als Möglich wieder Fuß fassen. Sie wurden gekündigt weil Ihre Arbeitskraft zu teuer ist. Ab diesem Zeitpunkt befinden Sie sich in einer Bürokratiespirale die seines Gleichen sucht. Sie gehen mal aufs AMS. Die Netten sitzen im 1. Stock, dort wo es nur um die Auszahlung geht. Was Sie für Probleme haben interessiert den guten Mann/ Frau nicht. Sie haben ab nun 3 Monate Zeit sich einen Job zu suchen bevor Sie im 2. oder 3. Stock landen. Sie als bestens vernetzter Arbeitsloser, lassen ihre Kontakte spielen um schnellst möglich wieder einen Job zu finden. Leider, suchen alle miteinander keine neuen Mitarbeiter, weil Ihr Alter und Ihr Wunschgehalt einfach zu hoch ist. Die Monate ziehen ins Land, sie erscheinen im Monatsabstand beim AMS um ja nicht ihre Bezüge zu verlieren und merken nicht mal wie Sie sich selber isolieren. Sie werden ausgegrenzt aus der Gesellschaft, weil Sie haben schlichtweg keinen Job. Auf die Partys werden Sie nicht mal eingeladen, weil man keinen “Sozialschmarotzer” durchfüttern will. Wären dessen geht Ihre Karriere langsam baden und sie fangen an sich nach “minderen Tätigkeiten” umzusehen obwohl sie genau wissen, dass sie dafür zu überqualifiziert sind. Mittlerweile sind 3 Monate vergangen und sie werden zu den “Langzeitarbeitslosen” in den 2. oder 3. Stock hinauf geschickt. Hier kümmert man sich rührend um Sie. Sie sind den Launen der Berater eiskalt ausgeliefert. Sie sind fleißig. Schreiben jeden Tag Bewerbungen. Nicht Eine sondern 5 oder 6. Am Ende des Tages hoffen sie das die eine oder andere Bewerbung zumindest gelesen wird. Viell. haben Sie ja auch mal das Glück und es erbarmt sich Einer und lädt sie zu einem Gespräch ein. In der Zwischenzeit ist Ihr Erspartes aufgebraucht. Den Urlaub können Sie sich auch nicht mehr leisten und muss storniert werden. Nein, nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie einfach in dem Zeitraum wo sie sich nicht in Österreich aufhalten, keine Leistungen erhalten. Bezahlen Sie dann mal Ihre Fixkosten, wenn ihnen 50% der Bezüge fehlen. Sie meinen Sie müssen einen Anreiz schaffen, damit die Arbeitslosen in noch schneller in Prekäre Beschäftigungsverhältnisse hineingestoßen werden, in dem Sie noch weniger Arbeitslosengeld bezahlen? Vielleicht gleich Hartz IV wie bei unseren Nachbarn? Wohin das führt, da sollten Sie mal mit den Betroffenen reden. 
Wie, sie haben immer noch keinen Job? Ich hätte was für Sie! Wollen Sie nach Vorarlberg umziehen? Dort hätten wir eine Stelle für Sie? Was? Wählerisch auch noch werden? Wie, Sie wollen nicht arbeiten?

Beides schafft Unfrieden. Beides schafft Lohndumping. Beides bring Menschen an den Rande ihrer Existenz. Mit Millionen am Konto kann ich auch laut schreien. Wenn Sie aber für 40,- / Tag  zwischen 9 und 11 Stunden arbeiten gehen müssen und dabei feststellen, dass sich das Geld am Monatsende von Vorn bis Hinten nicht mehr ausgeht um Ihre Fixkosten bezahlen zu können, dann muss ich mich fragen was sich die beiden Herren bei dieser Aussage wohl gedacht haben. Man sieht; wer keine Ahnung hat, sollte sich vielleicht vorher Informieren bevor man den Mund zu weit aufmacht. In beiden Fällen hätte einfaches Nachdenken gereicht. Unsere Politiker sind schon ein lustiger Haufen. Aber eigentlich sind die ja nicht schuld an dem Desaster. Sie können nur nicht anders, weil man ihnen permanent das Messer der Industrie ansetzt. Die diktieren, was sie zu tun und zu lassen haben. Ob die Wahlen was verändern werden? Mit Sicherheit nicht. Die anderen Parteien können auch nichts machen, die kochen auch nur mit Wasser.

Für mich ist es, wie schon oben erwähnt, ab September Schluss mit Lustig. Ich habe das Glück ab September einer anderen Beschäftigung nachzugehen. Ob die das Wahre ist, werden uns die kommenden Wochen und Monate verraten. Eines ist gewiss; So wie es jetzt ist, kann es nicht mehr weitergehen. Noch einmal mach ich diesen Spaß nicht mehr mit. Ich werden meinen Plan, den ich vor Jahren schon mal hatte, nun aus der Schublade herausholen und mir mal überlegen ob dies nicht der bessere Weg ist. Vielleicht fehlt mir der Mut dazu diesen Schritt zu gehen. Vielleicht habe ich Angst meine Kompfortzone zu verlassen? Aber vielleicht mach ich mir einfach zu viele Gedanken, was nicht alles passieren kann, bevor ich es nicht wirklich eindeutig weiß. Eines weiß ich heute; So wie jetzt will ich das nicht mehr. Ich glaube das diese 3 Monate mir die entsprechende Motivation gegeben haben, Dinge für mich zu verändern. Ich werde nicht die Welt verändern können, aber ich kann für mich mein Umfeld so verändern dass es für mich passt.

In diesem Sinne, bleibt mir gewogen, bis zum nächsten mal und nicht vergessen; schön brav Steuern und Abgaben bezahlen damit unser Finanzminister genug zum Ausgeben hat…

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6 Responses to Wenn das Sommerloch zu groß wird…

  1. Liab. Man hat Koch gelernt und regt sich auf wenn man als Koch arbeitet. Ja ja man bekommt sowenig Geld .....

  2. Natürlich darf der Neid Diss auf Herrn Schelling nicht fehlen.,...

  3. Unknown says:

    Ich liebe solche netten Aussagen! Mit voller Hose ist ja auch bekanntlich gut stinken. Ich freue mich aber immer wieder über die Geistesblitze.
    Ja, das stimmt; Neid is a Hund. Ich hoffe ja mal, das nicht einestages einem das gleiche passiert. Solange man das schreiben kann, ist man sicherlich in einer besser gestellten position. Und warum soll ich mir eine Arbeit antun welche einem nicht mehr gefällt? Damit ich "arbeit" habe? Was soll das für einen Sinn haben? Aber hier sitzt wahrscheinlich nicht Einer von 1.000.000 Österreichern die in Ihrem Job unzufrieden sind ;-)
    Kann man ja nur hoffen das dem so bleibt...

  4. Tja ich bin da wo ich bin weil ich etwas vorzuweisen haben was laut Ihrem CV halt ned der Fall ist

  5. Unknown says:

    Ich war auch schon mal längere Zeit arbeitslos und das beschriebene Szenario kenne ich bis zu einem gewissen Grad aus eigener Erfahrung. Ich hatte damals schlicht und einfach Glück, relativ schnell wieder einen Job zu finden ...

  6. Unknown says:

    Ich hab in der Zwischenzeit mich mit allerlei kleinen Sachen über Wasser gehalten, nachdem ich auf einem Blog von Amazon Mechanical Turk gelesen hatte ... Diese Micro Job Portale gibt es nämlich mittlerweile auch bei uns. Hat mir durchaus geholfen, in der Zeit noch ein bisschen was dazu zu verdienen :).

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