ist Weihnachten. Weihnachten war in meiner Kinderheut immer das spannendste was es je gegeben hat. Wenn es nach mir gegangen wäre hätte es ruhig 365 Tage im Jahr Weihnachten geben können. Bevor der Tag der Stunde gekommen war bekam ich jedes Jahr einen selbstgemachten Adventkalender. Gefüllt mich lauter feinen Sachen. Am 24.12 war dann zu den großen Geschenken meistens schon ein kleiner Hinweis drinnen was es so zu am Abend dann zum auspacken geben würde…Guten Morgen liebe Lesergemeinde!
Nicht nur die kleinen Leckerlis ließen die Zeit bis Heilig Abend schnell vergehen sondern auch div. Aktivitäten im Advent. Wir waren am Christkindlmarkt, gingen zum Gerngross uns die Spieleausstellung ansehen, aßen Maroni (welche von der Qualität weitaus besser waren als heute) und ich schrieb immer so einen kleinen Wunschzettel an das Christkind. Ja, wir Österreicher haben ein Christkind und keinen Weihnachtsmann. Das ist auch viel cooler als der dicke, alte und weißhaarige Mann der nur durch eine Brauselimonade (bei uns in Wien sagen wir Kracherl dazu)bekannt geworden ist.
Da ich ja auch nicht jünger werde, wurde Weihnachten irgendwann mit 15 richtig uncool. Das war dann schon so schlimm das ich am 24.12. sogar lieber arbeiten ging als mich mit der Familie am Weihnachtstisch über den Braten zu erfreuen. Die Geschenke gingen immer mehr Richtung Socken und Unterhosen uns so feierten wir lieber Weihnachten im damaligen P1 in der Rotgasse. Dort quatschten wir Mädels an, tranken Sekt und waren danach so blau das wir am 25.12 kotzend über der Klomuschel hängend uns den 24. nochmals durch den Kopf gehen ließen.
Auf Saisonen war es meistens so dass es ein besseres Mitarbeiteressen gab und man auch an diesem Tag nicht vom Chef angebrüllt wurde. Dies war dann mit dem 26.12 vorbei. Cool war Weihnachten auf der QE2. Dort bekamen wir am Boxingday das ist der 25.12. ein riesengroßes Packet wo lauter nette Sachen drinnen waren. Wir hatten eine Weihnachtsfeier und die Crew Bar war an diesen Tagen von 0-24 Uhr geöffnet. Viele Britische Kollegen nutzten die Gunst der Stunde und Beamten sich im wahrsten Sinne des Wortes unter den Tisch. Wie auch immer, es war eine wirklich nette Zeit.
Heute ist es ein wenig anders. Wo wir früher dem Weihnachtsstress verfallen sind und noch schauten wo wir das Geschenk für die Mama herbekommen, wir dann irgendeine Seife kauften die dann nach Monaten im Mist verschwand weil sie doch nicht den Geruchsgeschmack der Mutter entsprochen hatte, sind wir nun soweit das wir uns keine materiellen Dinge mehr schenken. Die Kids, 12 & 14 bekommen ihre Geschenke schon während des Jahres, da sie meistens unter chronischen Geldmangel leiden. So haben wir letztes Jahr uns einen kleinen Wunsch erfüllt und sind auf die Mein Schiff 2 nach Dubai abgehauen. Am 23.12 einfach in den Flieger und am 24.12 waren wir dann am Schiff und sind Richtung Muscat geschippert. Das war richtig nett gewesen, einfach dem Weihnachtswahnsinn entronnen zu sein. Das beste Ding war, dass die Kinder bis 4 Stunden vor Abflug nichts gewusst haben und erst mit einem kleinen Päckchen, welches einen Reiseführer mit einer Kopie des Flugtickets und des Schifftickets enthielt, und mit einem “ein Buch” von den Kids quittiert wurde, die Lösung erfuhren. Sie konnten es bis zur Ankunft auf den Flughafen nicht glauben das wir wirklich nach Dubai fliegen. Operation Weihnachtsüberraschung war gelungen.
Dieses Jahr wird es wieder wie das Jahr 2009. Irgendwie hoffte ich doch insgeheim doch den “super Job” bis dahin gefunden zu haben. Die Realität schaut anders aus. Im Gegenteil. Dieses Jahr ist echt nicht lustig. Sitz ich doch seit Juni daheim. Im Jahr 2009 hatte ich zumindest den Lichtblich einen Job ab 01.01.2010 zu haben. Zwar war es nicht der super Job aber immerhin, es war die Gewissheit arbeiten gehen zu dürfen. Es werden nun sicher Meinungen wach wie; geh bitte, seih froh das du ned arbeiten gehen musst. Genieß die Zeit und entspann dich.
Hmm, mit 850,- ist halt nix mit Entspannen sondern mit Ängsten verbunden ob dieses Monat wieder die dumme Bank die Zahlungen leistet oder nicht. Der Druck der immer höher wird, den auch das AMS ausübt wird immer unerträglicher. Ich darf ab 13.01.2014 einen Kurs besuchen. English for Business. Am 25.02.14 bin ich wieder dort. Dazwischen will man Unternehmen sehen wo man sich beworben hatte. Kurz um; ich bin fertig mit Entspannen und würde gerne was tun. Ich hab einfach keine Lust mehr den lieben langen Tag vor Stellenannoncen zu sitzen und am Ende zu merken das die Unternehmen wieder die “Trotteln” suchen. Ich hab keinen Bock mehr bei jedem Schreiben, welches verfasst wird, eine unqualifizierte Absage zu erhalten, wenn du überhaupt eine Absage bekommst. Punschtrinken gehen, bei 4,50 das Häferl? Ned drinnen. Außerdem ist der eh ned zum saufen. Daheim wird der Punsch gemacht. Wir waren sogar schon so frech und haben uns letztes Jahr den Punsch mitgenommen von daheim. Klar gibt es Menschen die weniger verdienen und trotzdem über die Runden kommen. Nur ich frag mich wie? Essen die nichts? Auf alle Fälle habe ich ab 02.12 Notstandshilfe. Ich hoffe nur dass, das Urteil nicht vorher da ist, bevor ich einen Job hab, da ich ja sonst ein Einkommen beziehe und damit um die Notstandshilfe umfalle.
Nun zu meinem kleinen Wunschzettel:
Ich wünsche mir einen Job. So einfach ist das. Wie er sein soll kann man hier nachlesen. Einfach einen netten Chefin oder Chef die/der meine Qualitäten auch zu schätzen weiß. Ich wünsch mir kein Auto, keinen Flachfernseher, keine Audioboxen, keine Waschmaschine, kein Bügeleisen und schon gar keine Klamotten. Einfach einen super netten Laden mit einer coolen Chefin oder Chef, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn mir wer den Weihnachtswunsche erfüllen möchte, der darf sich gerne melden! Es gibt Twitter, Facebook, Google+ wo man mir einfach ein Nachricht senden kann.
Es wäre nur ein kleiner Wunsch…
Lieber Markus,
der Zufall hat mich auf deinen Blog gebracht und bei einigen Beiträgen musste ich wirklich lachen. Wobei es ja eigentlich wirklich nichts zu lachen gibt... Ich kann dir allerdings sagen, dass es hier in D absolut ähnlich ist, sich in der Haut eines/r Arbeitssuchenden zu befinden. Leider befinde ich mich bereits länger in der Situation und die Chancen schwinden dadurch immer mehr dahin. Tja, Weihnachten... da ich diesen "heidnischen Brauch" seit Jahren nicht mehr mitmache ist mir das Drumherum ziemlich egal. Was mir allerdings was ausmacht ist die Tatsache, dass auch die Stellenausschreibungen weniger werden und somit das Jahr wieder gelaufen ist! Was soviel bedeutet, dass wieder eine 2-monatige Lücke im Lebenslauf klafft... Viel Glück und Grüße, Sofia