Und noch eine Stunde mehr und noch ein Meeting und noch eine Präsentation und noch eine Ladung vom Chef und noch, und noch, und noch…bis es heißt “OUT OF ORDER!” und der Körper nicht mehr kann. Die Psychische Belastung so hoch wurde bis Herr Müller seit heute nicht mehr am Arbeitsplatz erschienen ist, weil er sich Krank gemeldet hatte. Guten Morgen liebe Lesergemeinde…
Wenn man sich die Arbeitslosenzahlen alleine in Österreich ansieht fragt man sich was läuft hier falsch, wenn die Konjunktur steigt aber die Arbeitslosen immer mehr werden. Alleine das jeder 4 darüber nachdenkt den Job zu wechseln kommen noch die 400.000 Arbeitslosen dazu! Nur warum das Ganze?
Herr Müller war, wie er bei der Firma X angefangen hatte mit 5 Kolleginnen und Kollegen in einer Abteilung. Noch innerhalb von 2 Jahren wurden 2 von 3 Kolleginnen Schwanger und gingen in Karenz. Die Tätigkeitsfelder wurden unter den 3 aufgeteilt. Man hat zwar der Mannschaft versprochen mehr Personal einzustellen doch diese erfüllten sich nicht. Eine von den Kolleginnen zog es vor für ihr Kind da zu sein, die zweite kündigte nach 3 Monaten ihren Job weil sie sich was besseres fand. Übergeblieben sind wieder Herr Müller und seine 2 anderen Kollegen. Der Druck steigt. Die Gewinne müssen getoppt werden. Der Kollege von Herrn Müller, Herr Huber wurde, weil er zu oft im Krankenstand war gekündigt. Nun ist Herr Müller mit Frau Meier in der Abteilung zu zweit obwohl diese locker noch 3 Mitarbeiter gebrauchen könnte. Das alles bei gleicher Bezahlung und mehr Arbeitszeit mit mehr Volumen.
Und hier fängt der Fisch zum stinken an. Eine Abteilung wo vorher 5 Mann tätig waren, wird nicht mehr nach besetzt da es ja die anderen 2 mit weniger Kosten ebenfalls schaffen. Sie müssen es schaffen, sonst sehen sie sich morgen beim AMS wieder. Und der Druck steigt und steigt und steigt. Die Zahlen sind nicht mehr erreichbar und trotzdem will man immer mehr. Wer’s nicht schafft, packt seine Sachen und geht da mindestens 10 andere auf diese Position warten.
Mittlerweile denkt jeder 4 aktiv über einen Jobwechsel nach! 400.000 Arbeitslose könnten die Lage entspannen, tun es aber nicht, weil die Wirtschaft sie nicht bezahlen will bzw. nicht braucht. Es ist die Notstandshilfe für den Staat billiger als, wenn man die Leute in eine Beschäftigung bringt. Früh Pensionisten lässt man in der Notstandshilfe ausharren bis sie dann eine Mindestpension bekommen. Die kostet weniger als wie, wenn man die komplette Pensionen zahlen müsste. Immer mehr Mitarbeiter gehen definitiv am Zahnfleisch. Alleine bei Bewerbungsgesprächen kommen einem da Zombies entgegen wo man richtig angst haben muss.
Burnout kommt nicht von irgendwo her! Es ist mittlerweile in jedem Unternehmen präsent nur will es keiner wahr haben. Das ist aber auch nicht immer der Mitarbeiter der mit der Arbeit an und für sich überfordert ist, sondern es ist auch das Missmanagement welches dahinter steckt. Auch trägt die Politik und der Staat sein nötiges dazu bei. Wenn man endlich die Lohnnebenkosten senken würde, die Lohnsteuern anpassen könnte und die Teilzeit nicht bestrafen würde, dann hätten wir weniger Arbeitslose, weniger Burnout gefährdete und mehr Produktivität und Service, welches überall fehlt.
Wir wollen die besten ausgebildetsten Leute haben. Mindestens ein MATURA Abschluss ist das um und auf, sonst schaut man heute deine Bewerbung nicht mal mehr an! Studiert haben sollst auch noch. Am besten gleich einen MA oder einen Dr., 25 Jahre jung und sollst aufgrund deines theoretischen Wissens nur 1200,- / Monat inkl. 20 Überstunden bekommen. Alleine hier gehört angesetzt. Dies nenne ich eindeutig Lohndumping. Alleine das Unternehmen nicht fair bezahlen gehört unter allen Umständen unterbunden. Ich nenne diese Spezies; Fachidioten. Eindeutig. Es heißt nämlich nicht das jemand, weil er studiert hat, besser ist als derjenige, der vielleicht mehr Praxis Erfahrung hat. Ich würde zu gerne in einem Unternehmen 1 Woche auf Verkaufstour mit gehen. Mit der Option, wenn ich mehr Umsatz mache mit weniger Aufwand als der, der studiert hat, dass ich seinen Job bekomme..nur eine verdammte Woche. Das wird’s nie spielen. Weil sie alle Angst davor haben ich könnte sie von ihrem Sessel runterstupsen.
Ich muss ehrlich gesagt zugeben, ich bin froh darüber im Moment nicht mitspielen zu dürfen. Ich denk mir das jeden Montag Morgen auf Twitter wie viel Frust muss ich haben das ich am Montag Morgen mich schon so aufs Wochenende freuen kann. Alleine das macht mir zu denken. Auch, wenn einige das als Spaß verstehen. Ich finde das nicht mehr lustig. Mir gibt es zu denken warum dieses Potenzial so hoch ist. Es wird gekotzt, gejammert, geärgert und das jeden Montag aufs neue. Das zieht sich dann die Ganze Woche hindurch bis dann endlich alle sagen; Freitag, Wochenende…
So, was hat sich noch so getan in den letzten Tagen? Ned viel. Ich hab zwar ein paar Bewerbungen geschrieben und auch versendet, dafür hab ich Postwendend wieder Absagen erhalten. Es hält sich also im Moment gut in der Waage..ach ja, ich hab ein Gespräch herausgeboxt für nächste Woche, schau ma mal. Was dabei rauskommt werde ich hier natürlich wieder niederschreiben.
Weil ich auch schon auf Twitter den Tipp bekam; “nimm die Sonnenbrille runter du suchst einen Job und keinen super Urlaub. Das macht kein gutes Bild…” dazu folgendes Statement von der Redaktion. Dies ist ein Blog der sich mit meiner Arbeitssuche beschäftigt. Ich suche hier nur nebenbei den Job, weil die Unternehmen immer noch die klassische CV haben wollen. Der Blog hat den Sinn für mich selber, wie ein Art Tagebuch niederzuschreiben mit welchen Dingen man draußen im Realen Leben konfrontiert wird. Wie unqualifiziert Unternehmen sich bemühen Menschen zu rekrutieren. Was für Fehler gemacht werden. Und, wenn nur Einer nur ein paar Fehler ausmerzt und die Sätze welche ich geschrieben habe umsetzt, hat der neue Bewerber mit Sicherheit ein besseres Gefühl und vor allem das Unternehmen zeigt wieder mehr Professionalität. Außerdem kann ich nicht erwarten bei nur 120 Leser/Tag, welche vorrangig aus Deutschland kommen, das sich unter ihnen ein österreichischer Personalist befindet, der genau so einen wie mich sucht. Da ist die Wahrscheinlichkeit am Nordpol einen Schwarzen zu treffen höher. Das wäre genauso wie, wenn ein Eisbär einen Pinguin treffen würd. Unter normalen und natürlichen Umständen nicht möglich.
So, ich glaube dies mal klar gestellt zu haben. Es war niemals der Plan das der Blog die Arbeitssuche ersetzen soll! Soweit gilt mein Vertrauen in Social Media doch nicht. Es ist klar, das man damit einiges bewegen kann, aber das nun der Hammer kommt, glaube ich nicht…
Lieber Markus
Die Arbeit alleine ist nie schuld an einem Burn Out, wird aber von den Betroffenen gerne so dargestellt, weil es der bequemere Weg ist als ernsthafte Selbstreflexion und die Eingeständnis von Fehlern für die man selbst verantwortlich ist.
Es gibt Menschen, die sich keinerlei Gedanken darüber machen, ob der angestrebte Job der Richtige für sie ist. Sie sind teils fremdbestimmt und teils in Unkenntnis dessen wo ihr Weg und ihre Stärken liegen.
Dann gibt es da noch viele Menschen, die sich nach getaner Arbeit mit ungesundem Pappi vollstopfen währenddessen sie vor dem Fernseher sitzen anstatt sich draußen auszupowern.
Daneben gibt es noch welche, die sich von Machtbesessenheit und der Gier nach unendlichem Reichtum leiten lassen anstatt ihren Träumen.
Und schließlich steht jeder tagtäglich vor der Entscheidung, ob er den Schatten sieht oder das Licht und dann kann er noch immer Problemen mit einem Lächeln begegnen. Jeder trifft jede Entscheidung selbst.
Hatte übrigens selbst ein Burn Out und aus beruflicher Erfahrung weiß ich, wie schwer die Entscheidung es ist, die richtigen Mitarbeiter einzustellen und welch schwerwiegende Konsequenzen eine Fehlentscheidung mit sich bringt.
Liebe Grüße
Caroline