Wenn der Hunger groß ist…

Frau beim einkaufen von Lebensmittel im SupermarktEinen wunderschönen guten Morgen liebe Lesergemeinde! Schon den Café getrunken und das Briochkipferl mit Marmelade gefrühstückt? Die Cornflakes mit einer ordentlichen Portion Milch verschlungen? Das Brot mit dem leckeren Schinken und ordentlich Käse hat ebenfalls gemundet? Fein!  So nebenbei ist heute der Welthungertag. Das schlimme ist: Ausgenommen der EU, der USA, Japan, Australien und New Zealand, herrsch Lebensmittelknappheit und das nicht zu wenig.

Wenn der 14 Jährige nach Hause kommt dann ist die erste Frage: Ich hab Hunger was gibt’s zum essen? Der Kühlschrank reichlich gefüllt mit Nahrungsmitteln wovon Menschen in Afrika nur träumen können. Der Griff ist einfach, Kühlschranktür auf, aussuchen, Kühlschranktür zu. Dann wird geschlemmt bist man satt ist, schmeißt sich meisten mehr rein als wirklich notwendig wäre, wir haben aber angst wir könnten morgen nicht mehr unseren Kühlschrank so füllen wie wir ihn jetzt voll haben.

Menschen in Afrika haben zum Teil keinen Kühlschrank. Er würde ihre Lebensmittel zwar haltbarer machen, nur es gibt keine Lebensmitteln welche man in diesen Kühlschrank geben könnte. Der Kühlschrank ist, wenn es einen gibt, also leer. Vielleicht lagert man andere Dinge, welche man verkaufen könnte, damit man Lebensmittel erstehen könnte.

Meine Reise um die Welt zeigte mir was Hunger und vor allem Armut ist. Wie die Armen auf dieser Welt tagtäglich ums nackte überleben kämpfen. Sie haben genauso Träume. Wollen ebenfalls ein tolles Auto fahren. Versuchen ihren Familien ein gutes Leben zu bieten und schauen das es ihren Kindern einmal besser geht als ihnen selber.

Wie sich Kinder im Senegal darüber freuten, wenn wir Stifte zum schreiben, Papier, Süßigkeiten und andere Dinge verteilten, dann vergisst man nie mehr im Leben dieses Lachen, welche sie ausstrahlten. Oder in Indien wo wir durch die Straßen von Mumbai gefahren sind und die Menschen auf 10m² zu 5 oder zu 8 wohnen. Wo in der Wäscherei die Menschen mit ihren nackten Füßen in einer schwer ätzenden Lauge die Wäsche in richtig großen Bassins waschen. Wenn man vor der Küste Acapulco liegt den großen Unterschied zwischen Armenviertel und Reichenviertel sieht und, wenn die Nacht auf Reede (Schiff ankert außerhalb vom Hafen) verbracht werden muss, weil es im Hafen von Panama zu gefährlich ist und man somit die Sicherheit nicht mehr garantieren konnte. Wenn in Ghana  & Gambia Menschen kein Geld sondern Nahrungsmittel haben wollen, dann weißt du was Armut ist.

Armeen sind aufgrund von Hunger daran gescheiteter zu siegen. Die Deutschen haben in Russland aufgrund von Hunger diese Schlacht nicht gewonnen, weil die Russen ihnen die Nachschubwege abgeschnitten haben. Nach dem Krieg wurden Lebensmittel rationiert und man hatte nur eine gewisse Menge für eine Woche zur Verfügung. Man freute sich auf den Sonntag da gab es immer erlesenes, was heute gang und gäbe ist, war damals vor 60 Jahren purer Luxus. Ein Hendl oder Schweinsbraten am Tisch war nicht immer garantiert.

Heute schmeißen wir Tonnen an Lebensmitteln einfach weg. Am Abend bei einem Supermarkt vorbeifahren und mal Mülltauchen gehen, bringt Erstaunliches zu Tage. Die Menge ist ein Wahnsinn.  Von Obst, Gemüse, über Fleisch und Wurst bis hin zur Milch, Milchprodukten, trocken Futter und Tiernahrungsmittel findet man in den Containern der Müllabfuhr. Aber nicht nur dort werden Lebensmittel vernichtet. Es beginnt bereits beim Bauern der die überschüssigen Kartoffeln, welche nicht schön und groß genug sind, wieder in das Feld ein zu ackert. Zur Erntezeit der Erdäpfel lohn es sich im Marchfeld mal einen Stopp einzulegen. Man kann dort Kistenweise Erdäpfel ausgraben gehen. Aber auch Karotten, Rüben, Zwiebel und andere Gemüsearten welche in der Erde wachsen kommen so unter die Räder.

Das Ganze zieht sich bis in den Heimischen Kühlschrank wo wir, wenn wir abgelaufene Lebensmittel finden, diese einfach wegschmeißen obwohl wir es eigentlich nicht müssten weil der Käse der ein Ablaufdatum hat, weiß ja nicht das er zu diesem Datum Ablaufen soll.

Als ich damals Koch lernet, wurde uns der Respekt vor Lebensmittel beigebracht. Wir hegten diese, da wir wussten dass sie gut und teuer waren. Wir lagerten sie ordentlich um auch die Haltbarkeit zu gewährleisten und verarbeiteten sie nach dem “neu nach hinten, Altes vorn” Prinzip. Uns wurde in der Berufsschule eingetrichtert das Lebensmittel auch Zeit benötigen bis sie genießbar sind. Wir setzten Kartoffeln und Zwiebel um zu sehen wie lange es braucht um überhaupt Nahrung entstehen zu lassen. Ich verabscheute die Gourmetküche da genau hier das Gegenteil passierte. Man nahm nur das beste vom besten, den Rest vernichtet man. Alleine die Summe des Verlustes an Gewicht welches wegen dem reinigen der Nahrungsmittel und des Garens verursacht wird ist schon dramatisch genug. Man rechnet zwischen 10% – 25% Gesamtverlust.

Wie könnten wir aber aus diesem Schlamassel rauskommen? Es gibt mittlerweile Foodsharing Seiten, welche die Möglichkeit bieten, Essen oder Nahrungsmittel die nicht benötigt werden oder kurz vorm Ablaufen sind, doch noch unters Volk zu bringen. Es gibt mittlerweile in Deutschland Märkte wo es einen Kühlschrank gibt der für diese Zwecke aufgestellt wurde um einfach Essen zu teilen. Jeder kann hin kommen, was rausnehmen und auch reinstellen. Ein kleines Team kümmert sich, das auch Ordnung in dem Kühlschrank herrscht. In Österreich kümmert sich die Tafel darum, Lebensmittel die nicht mehr benötigt werden, für ärmere zu Verfügung zu stellen.

Wer also seine Lebensmittel anderen zugänglich machen will kann sich hier registrieren. Es ist kostenlos oder gratis und kann auch so verhindern das Lebensmittel einfach weggeschmissen werden. Wer noch mehr Infos haben will über Hunger in der Welt; der Kurier hat eine schöne Animation produziert. Hier geht’s zum Artikel: http://bit.ly/1bx1Z3c.


Was gibst sonst neues? Nix. Ich habe den Job auf den ich nun seit 5 Monaten warte abgeschrieben. Ich habe zwar (noch) keine offizielle Absage aber es kommt mittlerweile einer gleich. Schade eigentlich. Wäre es wirklich ein Musterbeispiel für Sozialmedia geworden. Auch weiß ich dass ich eigentlich den Job bekommen würde nur die wirtschaftliche Situation es einfach im Moment nicht zulässt. Weiteres sind Umstrukturierungsmaßnahmen in diesem Unternehmen im Gange welche eine Entscheidung immer wieder nach hinten verschiebt. Was heute "blau" ist, ist morgen "rot", dann "gelb" und am nächsten Tag "orange".   Ich kann leider nicht mehr warten da ich schon fast 6 Monate ohne Beschäftigung bin und es dadurch auch nicht besser wird. Wenn ich nun nicht bald etwas finde, wird es immer schwieriger auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Es ist aber leider auch das Angebot nicht wirklich überragend im Moment. Alle sparen und haben Angst vor dem Tag an dem die USA pleite geht. Aber wurscht…

Eines hab ich noch und zwar noch eine Frage des Tages: "If happiness was the national currency, what kind of work would make you rich?" – Wenn glücklich Sein die nationale Währung wäre, welche Art von Job würde dich reich machen? Wenn man diese Frage mit seinem jetzigen Job vergleichen würde und die Antwort darauf negativ ausfallen würde, sollte man sich überlegen ob man nicht doch besser was anderes macht…

This entry was posted in ,,,. Bookmark the permalink.

1 Response to Wenn der Hunger groß ist…

  1. Markus says:

    Bei Kommentaren bitte NAME & ULR angeben. Google+ Profile sind keine gute idee! Danke

Leave a Reply

Powered by Blogger.