Einen wunderschönen liebe Lesergemeinde! Nun die Headline ist ein wenig grotesk aber, nicht so abwegig. Vor einiger Zeit habe ich ja schon mal über die Praktikanten geschrieben, welche in immer mehr prekären Arbeitsverhältnissen tätig sind. Wenn man nun glaubt das sich auf dieser Seite etwas getan hat, dem muss ich leider endtäuschen. In den Zeiten hoher Arbeitslosigkeit kommen die Unternehmen auf immer bessere Ideen!
Neuer Volkssport: man lässt sich als Unternehmer einfach das Praktikum bezahlen. Wir kennen dieses Spiel bereits bei den Arbeitslosen. Wenn man bei einem “Praktikum” sich nicht ordentlich anstellt ist zur einer Seite der Praktikumsplatz futsch und die Kohle vom AMS wird auch gleich gestrichen. Sollte man das “Praktikum” ordentlich absolviert haben, hat man trotzdem nicht den gewünschten Arbeitsplatz und der Staat bezahlt dem Unternehmer die Zeit wo der Arbeitslose im Unternehmen tätig war.
Das Gleiche gilt mit den ominösen Förderungen von “Langzeitarbeitslosen”. Dies bedeutet; Ich als Langzeitarbeitsloser kann und werde vom AMS mit mindestens 30% gefördert. Dies entspricht in etwa die Lohnnebenkosten. Und dies auf 6 Monate. Ich bekam sogar ein Schreiben in dem stand, dass ich bei jedem “Bewerbungsgespräch” dies anmerken soll. Was bei den Arbeitslosen der Staat erledigt, weil sinnhaftige Kurse sind ja nicht drinnen, kann der Praktikant der ja noch über keine Leistung verfügt nun aus eigener Tasche bezahlen. Um ein kleines Beispiel zu geben kann man sich hier noch dazu Bewerben und hoffen bei einer Zahlung ab € 2150,- / Monat einen Platz zu ergattern. Den Link dazu gibt es hier: bit.ly/1j7RJ4l. Bitte gebt mir bekannt ob Ihr genommen worden seid oder nicht.
Das Spiel geht soweit das es mittlerweile Unternehmen gibt, welche Geld verlangen um die “besseren” Plätze demjenigen zu verschaffen der kein ausreichendes Netzwerk hat. Vor allem in den USA ist dies eine Standard Übung mitleerweile geworden.
Ein kleiner Nachtrag noch; Ein Wiener ging mit 63 in Pension nach dem er seine erfolgreiche Karriere als Dauerpraktikant beendet hatte. Den Artikel gibt es in gewohnter Manier hier zu lesen.
Ich für mich darf mich am Mittwoch bewerben gehen. Muaaa….wenn ich schon dieses Wort höre kommt mir das kotzen…B E W E R B E N…kurz um “betteln” um einen Job gehen. Da dies eh nur ein Headhunter ist, ist nicht viel verloren. Vielleicht ist der Fähiger als der letzte, man darf also gespannt sein .
JA man muss sich bewerben wenn man einen Job will. Das hat mit betteln nichts zu tun klingt aber für die Polemik natürlich besser
Gut das du bei der Bewerbungslotterie mitspielst...
Das hat mit Lotterie nichts zu tun aber man muß sich halt klar sein, dass die Realität einfach Ausbildung verlangt. Ja ich meine beinhart Ausbildung und nicht Bildung.
Wenn man (Achtung Milchmädchenrechnung) davon ausgeht, dass in NÖ + Wien ca die Hälfte aller Österreicher wohnhaft sind (und auch dort arbeiten)und Quoten von 40% Nettoempfängern hat von denen wiederum 70% maximal einen Pflichtschulabschluss ihr eigen nenne kann es sich mit Jobs nicht ausgehen.
-> von den 200.000 Arbeitslosen aus Wien und NÖ sind somit (vorsichtige Schätzunge) 140.000 per Definiton ohne Ausbildung. Da ich aber schon für Lagerarbeiten eine Mindestmaß an Lese und Schreibfähigkeiten benötige wird es .... eng
Das kann sich schlicht und ergreifend ned ausgehen