Wie alle kennen das Sorgenkind AUA. Die damalige Staatsairline und heutiges lästiges Anhängsel bei der Lufthansa. Bei den Airlines hat sich in den letzten Jahren viel getan. Die einen sind abgestürzt, die anderen aufgestiegen, andere wiederrum sind aufgekauft, eingegliedert oder im Zuge der Übernahme so vom Markt verschwunden. Keine Branche verdient mit "extra Zuckerln" mehr als die Airlines. Aber fangen wir mal von vorne an: Guten Morgen liebe Lesergemeinde!
Die Geschichte der Austrian Airlines geht bis in die Nachkriegszeit zurück. Man war stolz auf die Rot-Weiß-Roten Botschafter. Sie war auch am Anfang ein ziemlich lukratives Geschäft. Waren Tickets doch fast unbezahlbar. So blieb es nur gut situierten Herrschaften den Traum von fliegen erfüllbar. Das sollte sich ändern als die Lowcost Airlines auf den Markt drängten. Private Airlines stellen so die Monopolstellungen außer Gefecht und ermöglichten so auch den weniger situierten Menschen, sich diesen Traum zu erfüllen.
Das ging solange gut, bis die ersten Airlines anfingen ums überleben zu kämpfen. Man wurde aufgekauft oder gleich in den Konkurs geschickt. Damals im Jahre 2002 kaufte die Austrian Airlines die Lauda Air und vermarktete diese als "Urlaubsairline". Die Tochter der AUA, die Tyrolean Airways übernahm das regionale Angebot. Es wurde Rheintalflug zuvor gekauft und bei Tyrolean eingegliedert. Soweit die Theorie und auch die Praxis. Dies ging bis zum Jahr 2005 sehr gut.
Im Jahr 2006 wurde die AUA unrund und wurde so zu einem Sparkurs gezwungen was ca. 500 Mitarbeiter den Job gekostet hatte. Nach einem leichten plus im Jahr 2007 wurde aber das Jahr 2008 zu einem reinen Desaster für die Airline und so um die 480 Mio. Verlust angehäuft. So wurde die marode Airline an die Deutschen verhökert und die Schulden gleich mit dazu.
Hier begann nun der Alptraum der Angestellten. Die Führungsriege der AUA zwangen die Angestellten in Verträge welche sie nicht haben wollten. Diejenigen, welche es nicht akzeptierten verließen so das Unternehmen, andere welche angewiesen waren blieben und unterschrieben unter Protest die neuen Bedingungen. So wechselten um die 2500 Mitarbeiter an einem Tag von der Austrian zur Tyrolean Airways da der Kollektiv anders gestrickt war und so bessere Einsparungsmaßnahmen gesetzt werden konnten.
Nun will man alle Piloten durch ein Assessmentcenter durchjagen. Vom Unternehmen wir die Prüfung so dokumentiert als würde man den allgemeinen Wissenstand abfragen wollen um ein einheitliches Schulungsmaßnahmenpaket schnüren zu können. Die Angestellten, also die Piloten sehen dies freilich anders. Sie sehen darin die Gefahr den Arbeitsplatz bei nicht bestehen zu verlieren. Sprich ich kündige die Leute dann nur, wenn sie das Assessmentcenter versemmeln. Spannend. Hier war mal wieder einer äußerst kreativ. Bevor ich die Leut rausschmeiß, prüfe ich sie und hau sie dann raus. Das hat auch mal einer gemacht, in div, Lager. Da hat man sie "Duschen" geschickt. Was dann passierte weiß auch jeder.
Zwischenzeitlich wurde vom Gericht der Betriebsübergang von der AUA zur Tyrolean als nichtig erklärt. Also nicht haltbar auf gut deutsch und die Führungsriege muss sich nun wieder was neues ausdenken um die Leute zu schikanieren.
Ich frage mich warum man es jedem immer so schwer machen muss. Wieso kann man nirgendwo arbeiten ohne immer Angst zu haben dort die Kündigung zu erhalten? Ich weiß schon das man in Zeiten wie diesen den Druck erhöhen kann. Wenn es dir nicht passt dann kannst du gehen und, wenn es mir nicht passt dann darf ich dich los werden.
Angst macht kontrollierbar. Ich kann so jedem meinen Willen aufzwingen. Wem es nicht passt, kann ja gehen. Diktaturen funktionieren so. Regime sind so an die Macht gekommen und regieren Gnadenlos ihr Land. Setzten die Menschen solange unter druck bis sie aufgeben. Das gleiche passiert am Arbeitsmarkt. Hier wird auch druck ausgeübt und zwar ein gewaltiger.
Wenn ich mich nicht den Regeln des AMS füge bekomme ich keine Leistung. Wenn ich nicht so handle wie es mir mein Vorgesetzter will, nicht erwartet, sondern will, dann habe ich meinen Job verloren. Wenn ich nicht den Sympathiewert bei einem Vorstellungsgespräch erreiche, werde ich den Job nie bekommen, auch, wenn ich alle Kriterien erfüllen würde.
Wir leben einfach in einer Verlogenen Welt, welche nur darauf aufgebaut ist dem anderen ja das Hackl ins Kreuz zu hauen. Immer zu seinem eigenen Vorteil bedacht. Man nennt dies nun "Leistungsgesellschaft". Hier zählt aber auch, wie sehr fügst du dich. Aber, ab und zu gegen den Strom zu schwimmen, macht auch spaß…
Was tut sich neues? NIX…genau NIX…kein Anruf, obwohl ich darum gebeten habe man möge mich doch bitte kontaktieren, keine Mail, rein gar Nix…wenn ich es nun positiv sehe, sag ich mal ich bin noch im Rennen. Ich finde diese Art nicht fair, nur was ist schon heute fair? Man lässt den Arbeitslosen solange zappeln bis er weg ist. Auch eine Art so das Kontingent an Bewerbungen und Bewerber zu dezimieren…schönes Wochenende!